10/07/22

Die dunkle Seite von Madeira

Ich könnte über Madeira viele Dinge schreiben, die irgendwie dubios oder zwielichtig sind, zB die Korruption, das Insel-Establishment/Familiennetzwerke, Drogengeschäfte usw. Ich will mich aber auf ein für Touristen wichtiges Thema konzentrieren, nämlich die Sicherheit in den Bergen.
In den Reiseführern wird immer nur vom Wander-Paradies Madeira gesprochen, nicht aber von gefährlichen Wegen. Die Wege durch die Berge und selbst einige Dörfer im Norden sind verzweigt und mitunter verwirrend und trügerisch. Viele alte Fuß-/Verbindungswege werden schon lange nicht mehr benutzt und instandgehalten, weil seit Jahrzehnten die Menschen auf das Auto umgestiegen sind und immer seltener zu Fuß gehen, die kleinteilige Landwirtschaft ist auch auf dem Rückzug. Das führt dazu, dass alte Fußwege langsam verschwinden, diese aber für lange Zeit noch in Karten verzeichnet bleiben. Durch Corona und fehlende Touristen auf den Wegen hat sich dies noch verschlimmert. Ich war schon oft selbst auf Wegen unterwegs, die plötzlich im Nichts bzw. im Busch endeten, was besonders im Gebirge sehr ärgerlich sein kann. Regelmäßig verirren sich Touristen auf Wegen, die in Wander-Apps falsch eingetragen oder eingestuft sind, auch gibt es keine Hinweisschilder an den Wegen, die auf die Gefahren hinweisen. Im Sinne aller Touristen und auch der Bergretter sollte hier mehr Aufklärungsarbeit getan werden. Dazu gehört aus meiner Sicht auch, zu wissen, dass ein Rettungseinsatz schnell 7.500 € oder mehr kosten kann, die im Zweifel privat zu tragen sind. Dazu hört man aber von offizieller Seite in den wenigsten Fällen überhaupt irgendwas.

Besonders hellhörig sollte man werden, wenn innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums von 1,5 Jahren Menschen einfach spurlos verschwinden, wie es auf Madeira der Fall ist. Von den Touristen Jascha Hardenberg (28), Michal Kozek (35) und Benoit Way (35) fehlt bis heute jede Spur und das trotz teils wochenlanger Sucheinsätze durch lokale Behörden, Familienangehörige und im Fall von Michal Kozek einer durch Spenden finanzierten Gruppe von acht erfahrenen Alpinkletterern. Was diese drei Vermisstenfälle gemeinsam haben, ist, dass alle Vermissten männlich, Ausländer, in einem ähnlichen (jungen) Alter und alleine im Gebirge unterwegs waren. Der Pole Michal Kozek war laut seinem Vater ein erfahrener Bergläufer und Ultramarathonläufer, der Franzose Benoit Way mindestens ein erfahrener Bergwanderer und der Fall vom Deutschen Jascha Hardenberg wurde nach kurzer erfolgloser Suche der Kriminalpolizei übergeben, woraufhin man von diesem Fall nie wieder etwas hörte.

Ich finde diese Fälle ehrlich gesagt ziemlich suspekt, vor allem wenn man sich die Fälle etwas genauer anschaut, in welchen Gegenden sich die letzten Spuren verliefen, man im Kopf behält, dass es sich bei den Vermissten teilweise um erfahrene Athleten handelte und man zur Kenntnis nimmt, dass man von den Behörden und der Presse bis heute keinerlei Informationen, Statusmeldungen oder Updates zu diesen Fällen erhalten hat, nicht einmal im potenziellen Kriminalfall des Deutschen. Das klingt vielleicht provokativ, aber ich frage mich was man versucht hier der Öffentlichkeit zu verschweigen. Sind die gewonnenen Erkenntnisse vielleicht zu brisant für den boomenden Tourismussektor auf der Insel als dass diese einfach so veröffentlicht werden können? Ist es nur ein typischer Fall von Behördenfaulheit oder den Abläufen dort? Das wahrscheinlichste Szenario ist wohl einfach ein trauriger, unglücklicher Zufall und die drei sind tatsächlich in den Bergen verunglückt. Suizid eher unwahrscheinlich. Gibt es auf der Insel ein verborgenes Netzwerk von Menschenhandel oder gar einen Levada-Killer oder Serienmörder, wie von manchem Einheimischen schon spekuliert wurde?

Nur in den seltensten Fällen gibt es auf Madeira extreme Gefälle wie im Hochgebirge um den Pico Ruivo/Pico Arieiro oder wie neulich auf dem Quebrada do Negro Trail. Niemand verschwindet hier einfach so spurlos und es gibt hier auch keine wilden Tiere, die menschliche Überreste fressen. Fakt ist, solange diese Fälle nicht geklärt sind, gibt es zumindest die Möglichkeit, dass auf Madeira etwas sehr Finsteres vor sich geht und meiner Meinung nach sollte man diesbzgl. vor allem als Alleinreisender besonders vorsichtig sein und auch darauf vorbereitet sein sich im Fall der Fälle selbst verteidigen zu können.

08/07/22 

Quebrada do Negro

Heute ging es auf den schwierigsten Hike der Insel, den „Quebrada do Negro“. Dieser beginnt am südlichen Ende der Meeresgärten von Achadas da Cruz überhalb einer abgelegenen Strandbucht. Vor diesem Trail hatte ich großen Respekt, da das Gelände stark abschüssig ist und jeder Schritt sitzen muss, um nicht Gefahr zu laufen abzustürzen. Dieser Hike ist kein normaler Wanderweg, sondern eher ein „Insider“ Trail, der u.a. in Maps.me nicht verzeichnet ist. Vor dem Start gab es noch eine kurze Abkühlung an besagtem Strand, an dem ich sogar ein Stück mit schwarzen Madeira-Sand entdeckte. 
Gegen 17 Uhr ging es dann auf den Trail mit der Erwartung auf diesem irgendwo oben in Achadas da Cruz anzukommen. Die erste Stunde war noch gut zu schaffen, der Weg war zwar mit allem möglich Gestrüpp zugewuchert, aber noch zu erkennen und teils sogar gesichert und es gab auch zwei Wasserquellen/Wasserfälle am Weg. Dann wurde der Trail zunehmend schwierig, um nicht zu sagen chaotisch, war stellenweise stark zugewachsen und die Wegeführung kaum noch zu erkennen. Nachdem ich mich in einem steilen, abgelegenen Gebiet, das völlig mit Schilf zugewachsen war fast verirrt hätte, kehrte ich nach 2 Stunden um. Hier wurde es viel zu gefährlich und das realisierte ich erst spät, aber noch rechtzeitig. Die Sonne stand schon tief und ich musste noch ein ganzes Stück konzentriert zurück laufen. Unmöglich den letzten Teil des Quebrada do Negro ohne einen lokalen Guide und eine gute Machete zu absolvieren.

Blick auf das erste Stück des Quebrada do Negro überhalb einer einsamen Bucht

 

Hier war ich zwei Stunden lang völlig alleine

 

The Beach…

 

…mit dem schwarzen Madeira-Sand

 

Noch am Anfang des Trails in der Hoffnung das Stück nur einmal zu laufen

 

Der sogenannte Weg entlang der Steilküste

 

Quebrada do Negro etwas weiter oben und schon in der Abendsonne

 

Oft war das Gefälle so…

06/07/22

Wanderung Achadas da Cruz – Porto Moniz

Im Westen der Insel gibt es einen schönen Hike zu den Meeresgärten von Achadas da Cruz, diesen wollte ich schon lange machen. Durch die zusätzlichen Tage nach der Flugannulierung habe ich nun die nötige Zeit dafür, man muss ja immerhin erstmal von Funchal nach Porto Moniz/Achadas da Cruz kommen, da kann man schnell auch mal einen Tag verlieren. Ich stieg heute Morgen um 10 Uhr auf der Avenida do Mar in den Rodoeste Bus 80 nach Porto Moniz, dieser Bus fährt ab Funchal die gesamte Südküste ab – Ponta do Sol, Calheta, Jardim do Mar… – ganze drei Stunden dauerte die Fahrt bis in die Nähe der Seilbahn von Achadas da Cruz. So ähnlich (nur ohne diese unsäglichen Masken im Bus) muss es früher auch gewesen sein; als es den Express-Tunnel nach Sao Vicente noch nicht gab, konnte man für die Fahrt nach Porto Moniz quasi einen halben Tag einplanen. Der Hike hinunter zu den Meeresgärten und anschließend weiter nach Porto Moniz ist wirklich spektakulär und ich empfehle ihn sehr. Nur wenige Leute wandern dieses Stück, gefühlt 99% der Leute kommen mit Mietwagen und nehmen die Seilbahn. Die nächsten zwei Tage werde ich in der Gegend um Porto Moniz verbringen und morgen nach Seixal und evtl. weiter nach Fanal wandern.

Etappe 7: Achadas da Cruz – Porto Moniz
Startpunkt der Wanderung ist die Seilbahnstation
Wer in diese Bahn steigt, ist lebensmüde
Vor dem Abstieg noch eine kleine Stärkung
In ca. einer Stunde war die Talstation erreicht
Ein paar alte Bekannte aus dem Hostel waren auch mit von der Partie
Fajã Nova Meeresgärten
The Beach…..mit dem halsbrecherischen Trail Quebrada do Negro darüber
Blick zurück nach dem anstrengenden Aufstieg zum Aussichtspunkt Ponta da Leideira

 

Blick auf Ponta da Leideira, dem wahrscheinlich schönsten Sonnenuntergangs-Spot der Insel
Nach ca. 5 Std. war Porto Moniz erreicht
4-Bett Dorm in der Pousada de Juventude (12€/Nacht), wie in Santana hatte ich das Zimmer für mich allein

05/07/22

Gestrandet auf Madeira 

Vor zwei Tagen sah ich beim Bäcker in Porto da Cruz zufällig einen Bericht über das Chaos am Flughafen in Lissabon, es gibt dort wohl einen Streik des Bodenpersonals, angeblich war erstmal nur die Lufthansa betroffen, aber soeben wurde auch mein TAP Flug heute Abend annuliert, was heißt, dass ich ungeplant noch ein paar Tage auf Madeira bleiben „muss“. Das Wetter sieht in den nächsten Tagen sehr gut aus, ich werde daher den Encumeada Trail nochmal in Angriff nehmen und den Pico Ruivo – Pico Arieiro Hike nochmals bei gutem Wetter laufen und außerdem mit ein paar neuen Bekannten aus dem Jaca Hostel das Rallye-Event in Ponta da Cruz am 8./9. Juli besuchen.

02/07/22

Wanderung Machico – Porto da Cruz

(Tbc)

Etappe 6: Machico – Porto da Cruz

 

Breakfast for Champions, Munchies Bar

 

I get lonely sometimes

 

Startpunkt in den Bergen von Machico

 

Boca do Risco Trail

 

Man trifft seltsame Menschen in den Bergen

 

Vereda do Larano entlang der Nordostküste

 

Blick Richtung Porto da Cruz

 

Caminho do Cabo de Larano

 

Fühl dich und sei frei

 

Creating memories

 

Countdown

 

Die Hostel Crew beim Motocross

 

Surfer girls

 

Poncha-Kurs von Ricardo und Kevin vom Jaca Hostel

30/06/22

Wanderung Ponta Delgada – Santana

Seit letztem Jahr hat der Tourismus auf Madeira bis dahin ungekannte Ausmaße angenommen. Das haben mir mittlerweile viele Locals berichtet. Seitdem viele Menschen wieder reisen wollen/„dürfen“, das aber in einem planbaren Umfeld (d.h. möglichst in Europa) machen wollen, es aber gerne trotzdem tropisch sein darf und seitdem Ryanair die Anzahl an Flügen/Destinationen auf die Insel (u.a. von kleineren Standorten wie Nürnberg) massiv erhöht hat, erlebt die Insel einen regelrechten Tourismus Boom mit allen üblichen Begleiterscheinungen. U.a. gibt es auf Madeira und Porto Santo nun sehr viele Pauschaltouristen, die ihr Geld vor allem in den bekannten Ketten-Hotelimperien (Savoy, Pestana etc.) ausgeben und mit organisierten Bustouren auf der Insel unterwegs sind, was dazu führt, dass viele der bekannten Sehenswürdigkeiten oft schlagartig überfüllt sind. Noch mehr fällt aus meiner Sicht der Zustrom an „Individualtouristen“, vor allem Pärchen / Honeymoon-Reisenden ins Gewicht, die sich im Grunde alle gleich verhalten – sie buchen irgendwo ein Hotel/Hostel und von dort aus starten sie Tagestouren mit dem Mietwagen, oder sie buchen wegen der stark gestiegenen Mietwagenpreise die rel. günstigen Gruppentouren, wie zB die Landrover Touren von Green Devil Safari, diese Autos sieht man überall auf der Insel. Wie immer, gibt es natürlich Gewinner und Verlierer von solchen Entwicklungen. Überall auf der Insel, mittlerweile auch im (noch) grünen Norden, schiessen Luxusneubauprojekte aus dem Boden und man kann erahnen, dass viele Einheimische durch den Tourismussektor zu großem Reichtum gekommen sind. Gleichzeitig nimmt man wahr, dass die Einheimischen unter sich bleiben wollen und Kontakt zu Touristen und Zugezogenen eher meiden. Bei dem Verhalten vieler Touristen kein Wunder. Die Mietpreise auf Madeira sind in den letzten Jahren geradezu explodiert, in Funchal ist es schwer eine kleine Wohnung für unter 700€/Monat zu finden. Mit dem niedrigen Gehaltsniveau wird es immer schwerer sich eine Wohnung in akzeptabler Entfernung vom Arbeitsplatz zu leisten. Die sog. Digitalen Nomaden auf der Insel sind ein rotes Tuch, da sie wie die Zugezogenen das gewachsene Preisniveau kaputt machen. Porto Santo, das für die meisten Madeirenser schon immer das Haupt-Sommerurlaubsziel ist, wird seit letztem Jahr von zahlungskräftigen Pauschaltouristen überrannt und die wenigen Hotels auf der Insel sind im Sommer quasi durchgehend ausgebucht, was von den Einheimischen massiv kritisiert wird. Ähnliche Entwicklungen hat man vorher schon an vielen anderen Urlaubsorten gesehen.

Viele schöne Orte auf der Insel verschwinden, alte Bananenplantagen oder verwilderte Gärten verwandeln sich in moderne Betonwüsten, bekannte Aussichtspunkte werden von Restaurants oder Hotels privatisiert und für deren Zwecke mißbraucht. Außerdem verschwinden durch die vielen großen Infrastrukturprojekte auch viele historische Straßen und Wanderwege. Andere Orte, wie zB die Antiga Straßen oder die São Jorge Pier werden gesperrt, weil ihr Zustand wegen fehlender Instandhaltung so schlecht ist, dass sie eig. zu gefährlich sind, um sie zu betreten. Ich habe mich heute trotzdem aufgemacht, um die São Jorge Pier zu besuchen – ein Steg der vor langer Zeit einmal als Anlegestelle für Warenlieferungen aus dem Süden der Insel diente. Spätestens nachdem in diesem Jahr ein deutscher Tourist von einer Welle von der Pier ins Meer gerissen wurde und bis heute spurlos verschwunden ist, diskutiert man was mit dieser Anlage geschehen soll, offiziell sind die beiden Zugangswege schon einige Zeit gesperrt. Lange wird man diesen Ort daher vermutlich nicht mehr besichtigen können. Ich konnte mich heute schließlich noch selbst davon überzeugen, dass die Anlage definitiv nicht die sicherste ist.

Etappe 5: Ponta Delgada – Santana (via Caminho Real N°23)

 

Caminho Real N°23 Richtung Arco de São Jorge
Miradouro Beira da Quinta

 

Kartoffelernte
 
Caminho Real mit Aufstieg zur Quinta do Furao

 

São Jorge Pier

 

Bevor es die modernen Tunnel und Straßen auf der Insel gab, diente diese waghalsige Konstruktion als Bootsanleger für Transporte aus dem Süden der Insel

 

Die untere Konstruktion mit nach oben führender Leiter fiel bereits den Wellen zum Opfer

 

Auf dem Weg zum Steg gilt es ein paar unbedeutende Hindernisse zu überwinden

 

Wirklich sicher fühlte ich mich auf dem Steg nicht ehrlich gesagt

 

Lange werden sich die Behörden diesen Zustand nicht mehr anschauen, schätze ich

 

Die Betonpfeiler halten nur noch das Nötigste

 

Am Ende des Stegs gab es mal eine Vorrichtung, um Boote nach oben zu ziehen

 

Ausblick von der Quinta do Furao

29/06/22

Wanderung Pontal Delgada – Seixal

Ich habe schon viele verrückte Sachen gemacht, aber selten hat mich etwas so an meine Grenzen gebracht wie die Antiga ER 101 zwischen Sao Vicente und Seixal. Schon 2020 auf einem kurzen Spaziergang war der Zustand dieser alten Küstenstraße sehr schlecht. Seit es auf der Insel die vielen neuen Tunnel gibt, kümmert sich niemand mehr um die Instandhaltung der alten Straßen und Überbleibsel einer scheinbar längst vergangenen Zeit. Was ich schade finde, denn manche der alten Straßen auf der Insel wurden vor Hunderten von Jahren durch Sklavenarbeit erbaut und es wirkt fast so als würde man diese Arbeit heute nicht mehr würdigen. Sie bieten viele einzigartige Ausblicke und die Möglichkeit die Insel zu Fuß zu umrunden. Es wird sich eines Tages als Fehler herausstellen diese alten Straßen nicht erhalten zu haben, denn es gibt schon heute eine Vielzahl von Touristen, die die Ursprünglichkeit Madeiras suchen und extra für solche Wandertouren auf die Insel kommen und diese Touristen schlafen nicht im Zelt oder essen Thunfisch aus der Dose. Welche Art von Touristen will man hier haben? Wohl keine Wanderer. Der Antiga 101 gebe ich noch 5 Jahre bis sie auch für erfahrene Kletterer nicht mehr zu bewältigen ist, der Abschnitt beim Véu da Noiva ist es schon heute nicht mehr. Auf der Wanderung sorgte ich mich anfangs noch ein wenig um evtl. herunterfallende Steine, doch durch die ständige Anspannung durch Gleichgewichtsübungen, Klettereinlagen, Schlammmanövern etc. verdrängt man sowas schnell. Das Schlimmste auf der Strecke sind die vielen Wasserfälle, die das Terrain matschig und sicher an manchen Tagen auch unpassierbar machen. Höhenangst sollte man auch nicht haben, denn man klettert hier und da auch schon mal auf der Begrenzungsmauer. Morgen geht es dann weiter nach Santana auf dem Caminho Real N°23 und abends dann in die lokale Jugendherberge.

Etappe 4: Ponta Delgada – Seixal (via Antiga ER 101)
Frühstück im Estalagem Corte do Norte
Männerarbeit

 

Auf der ER 211 Richtung São Vicente

 

Ich habe Covid 19

 

ER 211

 

Ortseingang São Vicente

 

São Vicente ist der einzige Ort auf der Insel, wo etwas Surfervibe aufkommt

 

Ortsausgang São Vicente, ab hier fing die Antiga 101 an, rechts neben dem Tunnel

 

Antiga 101 mit Blick auf São Vicente

 

Durchgang verboten

 

Tunnel Küsse

 

Antiga 101 bei Ribeira do Inferno

 

Verrückt, dass es auf diesen Straßen mit dem Verkehr funktionierte

 

Life finds a way

 

Letzte Warnung

 

Mein Kumpel Tobi ist hier vor 10 Jahren noch mit dem Auto lang gefahren

 

Lost Antiga

 

Tunnel vor Porto Moniz

 

Wasserfall aus dem Nichts

 

Der kreativste Künstler ist die Natur

 

Blick auf den Strand von Seixal

 

Seixal Natural Pools

 

Regel Nr. 1: Keine Duschmöglichkeit auslassen

 

Local Food mit Tobi

28/06/22

Wanderung Pico Ruivo – Ponta Delgada (mit Bus-Cheat)

Als ich nachts um 3:30 Uhr wegen der Kälte noch wach liege und meine Playlist höre, entscheide ich, es morgen etwas ruhiger angehen zu lassen und nach dem Ruivo-Abstieg ab Santana ein Stück der Strecke nach Ponta Delgada mit dem Bus zu fahren. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe fürs Zelten nur eine Steppdecke statt meinem Daunenschlafsack einzupacken, jedenfalls kann ich bei diesem Wetter den Encumeada Trail mit einer weiteren eingeplanten Camping-Nacht am Pico Ruivo vergessen. Es soll ja schließlich kein Survival Training werden, sondern Urlaub. Daher habe ich jetzt auch zwei Tage Zeit in Ponta Delgada (Estalagem Corte do Norte, 27€/Nacht inkl. Frühstück) mal meine Klamotten zu waschen und zu trocknen. Irgendwie bringe ich die Nacht auf dem Ruivo hinter mich, wieder ist das Zelt am Morgen klatschnass und zusammen mit dem rotbraunen Erdboden ergibt es einen wunderbaren Matsch-Brei beim einpacken. Den morgendlichen mini Café im Casa do Ruivo (kein Strom, kein WC) für 2,50€ verbuche ich unter Touristen-Abzocke. Unglaublich, wieviele Menschen morgens um 10 Uhr schon auf dem Berggipfel unterwegs sind und das bei diesem Nebel. Ich mache noch ein paar Fotos und dann beginnt der zähe Abstieg nach Santana, auf den schmalen, rutschigen Erdwegen muss man sich beinahe jeden Meter erkämpfen, daher wechsle ich ab Queimadas auf die Straße. Der Bus 103 fährt mich dann vom Continente Supermarkt in Santana bis nach Arco de Sao Jorge. Vor zwei Jahren hatte ich in Ponta Delgada aus dem Auto heraus zum ersten Mal den Caminho Real gesehen, einen alten/historischen Verbindungsweg rund um die Insel, den es heute leider nur noch in Bruchstücken auf der Insel gibt. Besonders den Abschnitt von Arco de Sao Jorge nach Ponta Delgada mit seinem spektakulären, in die Felswand geschlagenen Abstieg wollte ich schon seit zwei Jahren laufen und es war nach den Strapazen der letzten Tage eine Genugtuung, dass diesmal auch das Wetter mitspielte. Auf dem Weg zur Pension in Ponta Delgada lief ich zudem noch über eine alte / gesperrte Küstenstraße, wo man mit dem Fotografieren Stunden zubringen könnte. In wenigen Tagen werde ich hier nochmal vorbei kommen, wenn ich den Caminho Real über Sao Jorge bis nach Santana laufe.

Etappe 3.1: Pico Ruivo – Santana
Etappe 3.2: Arco de Sao Jorge – Ponta Delgada

 

So fängt der Morgen gut an

 

Pico Ruivo – so vernebelt war es quasi durchgehend

 

Nur alle 15 Minuten riss der Himmel mal etwas auf…

 

…und man konnte erahnen wie gigantisch der Ausblick bei gutem Wetter sein muss

 

Weg durch das noch landwirtschaftlich geprägte Santana

 

Die Bar Arco markiert den Startpunkt des Abschnitts „Caminho Entrosa“ nach Ponta Delgada

 

Entrosa Trail

 

Sind wir nicht alle „Wanderer“ ?

 

Der Caminho Real ist leider – vielerorts sichtbar – dem Verfall preisgegeben

 

Der spektakuläre Abstieg nach Ponta Delgada

 

Antiga bei Cristovão

 

Früher oder später holt sich die Natur immer zurück was ihr gehört…

 

…das gilt auch für massive Küstenstraßen nach Ponta Delgada

 

Das Durchkommen war machbar…

 

…bis teilweise fast unmöglich / Harakiri

 

Am Ende der Straße…

 

…gab es noch etwas Tunnel Action

 

Ponta Delgada am Abend

 

Abandoned Lenkdrachen

27/06/22

Wanderung Poiso Camp – Pico Ruivo

Die Nacht in Poiso war nicht die beste und ich komme bei anhaltendem Regen und Nebel nur schwer aus dem Bett. Zelt und Rucksack bei Regen zu packen, macht überhaupt keinen Spaß, aber auf dem Pico do Arieiro gibt es Galao und etwas warmes zu essen, daher mache ich mich beizeiten auf den Weg. Die Strecke auf den Arieiro sollte eigentlich in 1:40 Std. machbar sein, ich brauche bei dem Mistwetter allerdings fast 3 Std. Unterwegs verfluche ich diesen Berg – „Hexenberg“ und „kleiner Misthügel“ sind dabei noch die nettesten Begriffe die mir einfallen. Jedes Mal, wenn ich hier oben bin, ist das Wetter eine einzige Katastrophe, und ich bin schlecht ausgerüstet für diese Bedingungen. Auf dem Arieiro auf 1.818 m angekommen, frage ich den Wirt, was er vom Wetter hält und er bestätigt mir, dass es heute so verregnet bleiben wird. Es wird daher ein ausgedehntes Frühstück, da ich erstmal meine Sachen inkl. Wanderschuhen trocknen und auf wenigstens etwas besseres Wetter für die schwierige 3 Std. Etappe zum Pico Ruivo warten muss. Ich laufe die Strecke zum Ruivo zum ersten Mal und es ist natürlich schade, dass man nichts sieht. Spät, gegen 16 Uhr, mache ich mich im dichten Nebel doch noch auf den Weg. Zu meiner Überraschung treffe ich anfangs noch einige Wanderer auf der Strecke. Ziemlich durchnässt komme ich gg. 19 Uhr schließlich auf dem Ruivo an und baue mein Zelt auf, noch ein anderer Camper ist vor Ort. Bei diesem Wetter wird bis morgen garantiert nichts trocken und die Nacht wird wieder sehr frisch, ca. 5°C, so dass ich nur wenig schlafe. 

Etappe 2: Poiso Camp – Pico Ruivo

 

Ein paar Weggefährten auf dem Weg zum Pico do Arieiro

 

Auf dem Weg zum Arieiro um 11 Uhr morgens

 

Ein Regen-Nebel…

 

…der vermutlich nie mehr aufhört, jedenfalls nicht solange ich hier bin
Warten auf besseres Wetter im Casa do Arieiro

 

Gleich zu Beginn des Ruivo Trails ein paar spektakuläre Abhänge

 

Auch bei schlechtem Wetter ist das ein schöner Hike

 

Provisorischer Zeltplatz auf 1.800 m

 

Einer der besten Momente des Tages, endlich im Trockenen

26/06/22

Wanderung Funchal – Poiso Camp

Man sollte die Berge auf der Insel nicht unterschätzen, regelmäßig verirren sich Leute im Gebirge im Nebel oder weil das Handynetz nicht funktioniert. Erst vor ein paar Tagen wurde ein 32-jähriger Holländer vermisst, der auf einer eigentlich harmlosen Levada-Wanderung verloren ging. Solche Fälle gibt es hier oft, vor allem mit Wanderern die alleine unterwegs sind. Vor 2 Jahren wollte ich einige Tage in den Bergen zelten und war bereits von Curral das Freiras / Nuns Valley auf den Pico do Arieiro gelaufen, musste dort aber meine Wanderung wegen Regen und dichtem Nebel abbrechen. Heute starte ich dafür eine neue Tour in die Berge und laufe über mehrere Tage von Funchal über den Pico do Arieiro, Pico Ruivo nach Santana, São Jorge und weiter nach Ponta Delgada und von dort weiter nach São Vicente und über den Vereda da Encumeada nach Porto da Cruz, wo noch ein paar Tage im Hostel eingeplant sind. Die 1. Etappe führt mich heute von Funchal über den Caminho do Monte (Korbschlittenfahrten), den Terreiro da Luta Aussichtspunkt und den Pico Alto Gipfel nach Poiso auf den Zeltplatz. Es gibt hier auf der Insel einige merkwürdige Dinge über die ich in den nächsten Tagen noch berichten werde, wahrscheinlich gibt es auf dem Pico Arieiro wieder Internet. 

Etappe 1: Funchal – Poiso Camp
Funchal-Monte
Um erstmal aus der Stadt rauszukommen, braucht es Ausdauer in den Beinen
Terreiro da Luta Viewpoint…
…mit einem wahnsinnigen Ausblick auf Funchal
Ab dem Abzweig Richtung Poiso wurde es sehr grün und ruhig
Auf dem Weg nach Ribeira das Cales
Mit dem Pico Alto sind auch die ersten >1.000 Höhenmeter geschafft
Hier mit dem Gleitschirm runterzuspringen, sowas machen nur Verrückte
Die Strecke ist sehr abwechslungsreich
Es ist schon verrückt wieviel man an einem Tag laufen kann, von der (kaum noch sichtbaren) Küste bis hoch in die Berge
In Poiso angekommen, begann Regen und dichter Nebel
Poiso Camp – wenig überraschend war ich weit und breit der Einzige vor Ort, die Nacht war kalt und verregnet, so dass ich morgens das Zelt nass packen musste

24/06/22

Ausflug nach Fanal

Die Top 3 Mainstream Touristenattraktionen auf der Insel sind wahrscheinlich:
1. 25 Fontes
2. Pico do Ariero – Pico Ruivo Aussichtspunkte (Bustour)
3. Cabo Girão

Die vielen Individualtouristen mit Mietwagen und die Tourenbusse sind im Sommer gefürchtet auf der Insel. In 25 Fontes (Levada-Wasserfall Wanderung) ist es schon morgens schwierig einen Parkplatz zu bekommen, so dass die Autos auf Hunderten Metern entlang der Straße stehen. Solche Ziele braucht man aktuell gar nicht anzufahren. Wir fuhren nach Fanal in den Nebelwald und später zu Matthias in die Quinta Torrinha, wo wir zum Abendessen eingeladen waren.

Fanal Tour
via
Serra de Agua
Poncha Bar 1
Poncha Bar 2
Poncha Bar 3

Serra de Agua

 

In Serra de Agua gibt es den besten Poncha auf der Insel, die Taberna da Poncha und die Taberna da Serra sind allerdings oft mit Touristenbussen überfüllt

 

Boca da Encumeada

 

Encumeada Pass

 

Die nächste Touristengruppe rollt an

 

Irgendwo auf der ER 105

 

Jungle Rain Café 80‘s Vibes

 

Rabaçal

 

Fanal Nebelwald

 

Faszinierend dieser Ort

 

Der Nebel verändert sich ständig, was das Fotografieren interessant macht

 

Manche Bäume sind über 600 Jahre alt

 

Miradouro Encumeada

Madeira Journal

4 thoughts on “Madeira Journal

  • 27. June 2022 at 17:25
    Permalink

    Very nice, keep hiking, sorry the weather isn’t better for you. 😊😊😊

    Reply
    • 30. June 2022 at 01:15
      Permalink

      Let‘s hike from Cristo Rei to Pizzeria La Carbonara together, I still owe you pizza and a drink!

      Reply
  • 8. July 2022 at 14:47
    Permalink

    Ich feier das Geländer =)

    Reply
    • 9. July 2022 at 11:10
      Permalink

      Ich auch, da waren echte Profis am Werk

      Reply

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